Nervenwurzelschmerzen
Viele Patienten, die unsere Schmerzklinik aufsuchen, wurden in der Vergangenheit an der Wirbelsäule operiert. Nach der OP kann es dabei zu Vernarbungen im Wirbelkanal kommen, sodass diese bei den Betroffenen zu sogenannten Narbenschmerzen führen.
Die Verwachsungen machen die Nervenwurzeln fast unbeweglich und verschlechtern die Durchblutung. Es entstehen chronische Nervenschmerzen, die besonders hartnäckig sind. Neben den Vernarbungen können auch entzündliche Veränderungen im Wirbelkanal, Spinalkanalverengungen und Einengungen austretender Spinalnerven bedingt durch Bandscheibenverlagerungen zu hartnäckigen Schmerzen führen.
Mit der Epiduroscopie wird in der Sportklinik Hellersen ein Verfahren angewandt, welches ermöglicht diese narbigen Strukturen sichtbar zu machen, mechanisch zu reduzieren. Mittels Radiofrequenzsonde können Nervenwurzeln behandelt und mit einem Ballondilatator (Spezialkatheter) die Verengungen erweitert werden. Die eingeengten Nerven erhalten auf diesem Weg wieder mehr Platz. Zum Einsatz kommen hochmoderne flexible Endoscope mit bis zu drei Arbeitskanälen (Rhesascope, Operationsendoscop) und 2,8 Millimeter Durchmesser. Der Patient schläft während des Eingriffs, benötigt allerdings keine Vollnarkose, sodass die minimalinvasive Methode auch im höheren Lebensalter regelmäßig angewendet wird und wenig belastend ist.
Eine andere Methode, die im Zentrum für Spezielle Schmerzmedizin Anwendung findet, ist die epidurale Katheterschmerztherapie. Mit den Verfahren der Neuromodulation, die in der Klinik täglich durchgeführt werden, gelingt es, die Schmerzfortleitung über die Nerven zum Gehirn zu blockieren. Dies kann durch die Infusion von Schmerzmitteln geschehen via epiduralen oder spinalen Schmerzkathetern oder durch Hochfrequenzstromanwendung über Elektroden im Wirbelkanal. Eine Modulation der Schmerzfortleitung und Hemmung kann auf Rückenmarksebene erzielt werden. Die Anwendung des Verfahrens ist weitestgehend schmerzfrei.
Selbstverständlich bietet die Klinik ein großes Angebot von multimodalen Therapieverfahren an. Stoßen diese an ihre Grenzen, können Verfahren der Neuromodulation helfen und zur Schmerzlinderung führen. Neurostimulatoren, sogenannte Schmerzschrittmacher, erzeugen ein schwaches elektrisches Feld im Wirbelkanal, welches die Schmerzfortleitung auf Rückenmarksebene blockiert, ohne Einfluss auf die Motorik (Bewegung) zu nehmen: Der Patient empfindet je nach Verfahren entweder ein angenehmes Kribbeln im Schmerzgebiet oder einfach nur Schmerzlinderung ohne jegliche Kribbelwahrnehmung (Hochfrequenz).
Neben diesen mit Microströmen agierenden Verfahren gibt es auch die Möglichkeit, starke Schmerzmittel direkt in das Hirnwasser abzugeben. Dies erfolgt durch Implantation von Medikamentenpumpen, die unter der Haut implantiert werden. Über das Hirnwasser (welches Gehirn und Rückenmark wie ein Wasserkissen schützt) gelangen die Substanzen direkt zu den Schmerzumschaltstellen des zentralen Nervensystems. Der Vorteil: die Menge des Schmerzmittels kann vermindert werden. Beispielsweise kann eine Opioiddosis um den Faktor 150 reduziert werden, wenn diese über das Hirnwasser verabreicht wird, d.h. 1 mg Morphin aus der Pumpe entspricht 150mg Morphin in Tablettenform. Aufgrund der viel geringeren Menge wird das Schmerzmedikament meist erheblich besser vertragen.
Behandlungsschwerpunkte
- Epiduroscopie
- Epidurale Katheterschmerztherapie
- Multimodale Schmerztherapie
- Neuromodulation
- Implantation einer Medikamentenpumpe
Unser Ärzteteam
Kontakt & Terminvereinbarung

Irmtraud Fischer
Sekretariat Zentrum für Spezielle Schmerzmedizin
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